Dem Menschen ist
eigen, alles schwarz-weiß zu malen. In gewisser Weise sind wir alle Perfektionisten
und Maximalisten. Dies kommt besonders scharf zur Geltung in solchen globalen Fragen, wie Adoption des Kindes
und Geburt mithilfe der künstlichen Befruchtung.
Man hält die Adoption
für eine echt humane und moralisch edle Tat. Die Verfahren der Reproduktionsmedizin
werden dagegen als etwas Amoralisches betrachtet. Doch ist alles hier so
eindeutig?
Es ist kaum nötig,
über die Vorteile der Adoption und die Nachteile der Leihmutterschaft, Eizell-,
Samen- oder Embryospende zu erzählen. Aber heute haben wir vor, Ihnen all diese
Begriffe aus anderer Perspektive zu zeigen, um Ihnen dazu zu verhelfen, das
objektive allgemeine Bild entstehen zu lassen.
Laut Statistik sind
die Beweggründe mehr als 70% der Spenderinnen: altruistische Anregungen
und Frauensolidarität. Dieses Gefühl ist am meisten bei den Frauen entwickelt,
die schon eigene Kinder haben, gegenüber denjenigen, die ungewollt kinderlos
sind. Was die Leihmütter angeht, ist alles hier noch tiefer. Es geht darum, dass
die Frau, die Ihr Baby austrägt, das Honorar benötigt, um ihr eigenes Kind hochzubringen.
Die Leihmutter hat schon zweifelsfrei ihr biologisches Baby zur Welt gebracht (so sind die Anforderungen
des Programms), und ganz bestimmt hat sie notwendige laufende Ausgaben. Und da die
Belohnung für die Austragung des Babys sehr namhaft ist, dann gibt die den Frauen oft die einzige Möglichkeit, finanzielle
Fragen zu lösen, die in 90% der Fälle mit dem eigenen Kind verbunden sind. Außerdem
entscheidet jeder für sich selbst, ob es gut oder schlecht ist, zur Leihmutter
zu werden. Wenn man sich in der Notlage befindet, schaut man auf die Situation
ganz anders.
Aber was ist mit
der Adoption? Entstehen hier negative Momente? Wenn man ein verlassenes Kind in
die Familie nimmt, tut man bestimmt eine Großtat. Alle Kinder verdienen,
geliebt zu werden, das Haus und Eltern
zu haben. Doch die Erwartung des Moments,
wann man das Kind adoptieren darf, bringt viel Stress und Schaden. Die Sache ist die, dass der Adoptionsvorgang in
allen Ländern der Welt sehr kompliziert, manchmal sogar fast unmöglich, ist. Zahlreiche
Nachprüfungen und Anforderungen erstrecken sich über Jahre, Jahrzehnte und ganz
oft laufen sich aber tot. Nicht selten kommt
es vor, dass die Eltern bis zum Zeitpunkt des Verfahrensablaufs schon so ein
Alter erreichen, in dem es nicht mehr erlaubt wird, das Kind zu adoptieren. Es gibt
so viele tragische Fälle und zerstörte Familien auf dem Sündenregister von der
Adoptionsprozedur. Aber sogar wenn alles vorbei ist, ist nicht jedes Paar in der
Lage damit zurechtzukommen. Oft folgen danach gesundheitliche Probleme, und falls es nicht
ums Neugeborene geht, können auch die
übernommenen Gewohnheiten aus der Vergangenheit auftreten. Aber all das lässt
sich selbstverständlich überwinden.
Seinem innersten
Wesen nach ist die Adoption echt schön. Genauso
wie die Geburt des Kindes dank den Verfahren von der Reproduktionsmedizin. Jedem
das Seine, jeder schätzt alle „Pro“ und „Kontra“ ab und trifft eine der
wichtigsten Entscheidungen seines Lebens selbst.
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