Donnerstag, 17. März 2016

Adoption und Verfahren der Reproduktionsmedizin: ist hier alles so eindeutig?



Dem Menschen ist eigen, alles schwarz-weiß zu malen. In gewisser Weise sind wir alle Perfektionisten und Maximalisten. Dies kommt besonders scharf zur Geltung  in solchen globalen Fragen, wie Adoption des Kindes und Geburt mithilfe der künstlichen Befruchtung.
Man hält die Adoption für eine echt humane und moralisch edle Tat. Die Verfahren der Reproduktionsmedizin werden dagegen als etwas Amoralisches betrachtet. Doch ist alles hier so eindeutig?
Es ist kaum nötig, über die Vorteile der Adoption und die Nachteile der Leihmutterschaft, Eizell-, Samen- oder Embryospende zu erzählen. Aber heute haben wir vor, Ihnen all diese Begriffe aus anderer Perspektive zu zeigen, um Ihnen dazu zu verhelfen, das objektive allgemeine Bild entstehen zu lassen.
Laut Statistik sind die Beweggründe mehr als 70% der Spenderinnen: altruistische Anregungen und Frauensolidarität. Dieses Gefühl ist am meisten bei den Frauen entwickelt, die schon eigene Kinder haben, gegenüber denjenigen, die ungewollt kinderlos sind. Was die Leihmütter angeht, ist alles hier noch tiefer. Es geht darum, dass die Frau, die Ihr Baby austrägt, das Honorar benötigt, um ihr eigenes Kind hochzubringen. Die Leihmutter hat schon zweifelsfrei ihr biologisches Baby  zur Welt gebracht (so sind die Anforderungen des Programms), und ganz bestimmt hat sie notwendige laufende Ausgaben. Und da die Belohnung für die Austragung des Babys sehr namhaft ist, dann gibt die den  Frauen oft die einzige Möglichkeit, finanzielle Fragen zu lösen, die in 90% der Fälle mit dem eigenen Kind verbunden sind. Außerdem entscheidet jeder für sich selbst, ob es gut oder schlecht ist, zur Leihmutter zu werden. Wenn man sich in der Notlage befindet, schaut man auf die Situation ganz anders.
Aber was ist mit der Adoption? Entstehen hier negative Momente? Wenn man ein verlassenes Kind in die Familie nimmt, tut man bestimmt eine Großtat. Alle Kinder verdienen, geliebt zu werden, das Haus und  Eltern zu haben. Doch die Erwartung des Moments, wann man das Kind adoptieren darf, bringt viel Stress  und Schaden.  Die Sache ist die, dass der Adoptionsvorgang in allen Ländern der Welt sehr kompliziert, manchmal sogar fast unmöglich, ist. Zahlreiche Nachprüfungen und Anforderungen erstrecken sich über Jahre, Jahrzehnte und ganz oft laufen sich aber tot.  Nicht selten kommt es vor, dass die Eltern bis zum Zeitpunkt des Verfahrensablaufs schon so ein Alter erreichen, in dem es nicht mehr erlaubt wird, das Kind zu adoptieren. Es gibt so viele tragische Fälle und zerstörte Familien auf dem Sündenregister von der Adoptionsprozedur. Aber sogar wenn alles vorbei ist, ist nicht jedes Paar in der Lage damit zurechtzukommen. Oft folgen danach  gesundheitliche Probleme, und falls es nicht ums Neugeborene geht, können auch  die übernommenen Gewohnheiten aus der Vergangenheit auftreten. Aber all das lässt sich selbstverständlich überwinden.
Seinem innersten Wesen nach ist die Adoption  echt schön. Genauso wie die Geburt des Kindes dank den Verfahren von der Reproduktionsmedizin. Jedem das Seine, jeder schätzt alle „Pro“ und „Kontra“ ab und trifft eine der wichtigsten Entscheidungen seines Lebens selbst.

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